Kampfstellung
Die Kampfstellung
Als Kampfstellung bezeichnet man die typische Kampfposition des Boxers, die er während des Kampfes einnimmt. Sie ist zugleich Ausgangs- und Endstellung aller Angriffs- und Verteidigungshandlungen und muss folgende Anforderungen erfüllen:
– Natürliche und ungezwungene Körperhaltung, die für alle Aktionen die notwendige Lockerheit voraussetzt,
und dadurch den Boxer vor Verkrampfungen und vorzeitigem Ermüden bewahrt.
– Gute Standfestigkeit und gleichmäßige Verteilung des Körpergewichtes.
– Größtmögliche Beweglichkeit in allen Körperachsen und Bewegungsrichtungen.
– Dem Gegner werden möglichst keine Trefferflächen geboten und die eigene Angriffsentfaltung ist optimal
gewährleistet.
Die Kampfstellung in der Normaldistanz
Entsprechend seiner Auslage (hier Linksausleger) setzt man das linke Bein einen kleinen Schritt nach vorn, so dass die Ferse des vorderen Fußes und die Spitze des hinteren Fußes annähernd auf einer gedachten Linie stehen. Der Abstand zwischen beiden Füßen beträgt etwa Schulterbreite. Der vordere Fuß steht auf der ganzen Sohle, wobei das Körpergewicht vorwiegend auf dem Fußballen ruht. Die Ferse des hinteren Fußes ist angehoben. Beide Fußspitzen zeigen nach vorn zum Gegner (beim Kickboxen oft leicht rechts-seitwärts). Die Knie sind gebeugt. Das Gewicht ist gleichmäßig auf beide Beine verteilt und liegt auf den Fußballen.
Der Oberkörper wird entsprechend der Fußstellung gerade ausgerichtet (beim Kickboxen wird die linke Schulter leicht nach vorn gedreht). Der Kopf ist gesenkt, das Kinn wird zur Brust nach unten gezogen. Beide Arme sind etwa um 900 angewinkelt und liegen vor dem Körper. Die Schlaghand (rechte Faust) befindet sich an der Kinnspitze. Die linke Faust liegt etwa in Kinnhöhe über dem vorderen linken Fuß. Die Ellenbögen werden angezogen.
Im Rahmen der weiteren Entwicklung unterscheiden wir dann noch zwischen der Kampfstellung in der Halb- und Nahdistanz. Dies soll hier jedoch nicht behandelt werden.
Die Distanzen
Normaldistanz: Die Kämpfer können sich mit geraden Schlägen erreichen, wenn gleichzeitig ein kleiner Schritt nach vorn ausgeführt wird. (Kickboxer erreichen sich mit einem Tritt).
Halbdistanz: Die Kämpfer können sich mit geraden Stößen ohne Schritt erreichen. Für Haken und Kicks muss die Distanz evt. nach Situation verändert (vor oder zurück) werden.
Nahdistanz: Die Kämpfer können sich ohne Schrittbewegung mit allen Schlägen (Aufwärts- und Seitwärtshaken) treffen. Um gerade Schläge und Kicks anzuwenden, muss man sich vom Gegner lösen.
Die Beinarbeit
a. schreitend-gleitend
Der Sportler schreitet (gleitet) aus der Kampfstellung. In der Grundschule gilt das Prinzip: Der der Fortbewegungsrichtung am nächsten stehende Fuß leitet die Bewegung ein. Dies gilt für Anfänger. Fortgeschrittene richten sich zwar ebenfalls nach diesem Prinzip, sie wenden aber je nach Kampfsituation, Taktik und technischen Erfordernissen auch andere Varianten der Beinarbeit an.
Aus der Kampfstellung wird der vordere Fuß nach Abdruck aus dem hinteren Fuß etwa eine Fußlänge flach über den Boden nach vorn bewegt. Wichtig: Den Fuß nicht vom Boden abheben, sondern schieben.
Der Fußballen muss zuerst wieder festen Kontakt auf dem Boden finden. Das erfolgt ganz im Unterschied zum normalen Gehen, wo zuerst die Ferse aufgesetzt und in Richtung des Ballens und der Zehen abgerollt wird. Der hintere Fuß wird nachgezogen, so dass die ursprüngliche Ausgangsposition wiederhergestellt ist.